Fachbereich Mathematik
Unsere Ziele
Jeden dort abholen wo er steht.
Der Lehrplan in Mathe baut sehr stark aufeinander auf. Das bedeutet, wenn jemand ein Thema verpasst hat, weil er/sie z.B. längere Zeit krank war, kann dies sehr schnell dazu führen, dass Wissenslücken entstehen, die einige Schuljahre später große Probleme verursachen. Dies behalten wir im Auge, indem wir im multiprofessionellen Team mit Förderschulkolleg*innen zusammen arbeiten und zu Beginn jeden Themas einen Vorab-Check bzw. eine Wiederholungseinheit anbieten, damit mögliche Wissenslücken erkannt und aufgearbeitet werden können.
Stärken aufzeigen.
Mathe ist nicht gleich Mathe. Nur weil jemand nicht gut Kopfrechnen kann, heißt das nicht, dass der- oder diejenige schlecht in Mathe ist. Stattdessen hat diese Person vielleicht ein ausgeprägtes räumliches Vorstellungsvermögen und ist gut in Geometrie oder kann gut mit den formalen Formeln der Mathematik umgehen und ist dann möglicherweise sehr gut in der Analysis. In den Lernentwicklungsberichten zeigen wir jeder*m Schüler*in auf, in welchem Bereich die individuellen Stärken liegen.
Gleichberechtigung schaffen.
„Als Mädchen muss sie kein Mathe können.“ oder „In unserer Familie war noch nie jemand gut in Mathe.“ Solche Floskeln wirken antiquiert, allerdings hört man sie leider immer noch allzu oft und können die Lernentwicklung von Schüler*innen, z.B. durch das Phänomen der selbsterfüllenden Prophezeiung, negativ beeinflussen. Wir achten darauf, dass unsere Schüler*innen Stigmata frei lernen können und wirken bereits implementierten Glaubenssätzen durch individuelle Förderung und Aufzeigen von Stärken entgegen.
Mathematisches Denken fördern.
Mathematik ist ein besonderes Fach. Oft wird Mathematik fälschlicherweise zu den Naturwissenschaften gezählt. Mathematik liefert den Naturwissenschaften, insbesondere der Physik wichtige Grundlagen und Formeln. Tatsächlich hat die Mathematik wissenschaftspropädeutisch gesehen jedoch mehr mit Philosophie gemeinsam als mit den Naturwissenschaften. Sowohl Mathe als auch Philosophie bedienen sich der Logik und stellen ein deduktiv aufgebautes Theoriegebäude dar. Gleichzeitig lernt man mit der Mathematik eine Sprache, die auf der ganzen Welt verstanden wird.
Der häufigen Frage von Schüler*innen „Wofür brauche ich das?“ kann man vor diesem Hintergrund auf einer ganz anderen Ebene begegnen. Natürlich finden einzelne technische Elemente der Mathematik auch in unserem Alltag Verwendung, wenn wir z.B. im Supermarkt unseren Einkauf im Kopf überschlagen, den Dreisatz zur Berechnung eines Rabatts verwenden oder in Zeitungsartikeln Diagramme und Statistiken verstehen wollen. Je nachdem welchen Beruf wir ergreifen werden auch andere Elemente Verwendung finden. Die Integralrechnung z.B. im Pharmaziestudium bei der Berechnung von Medikamentenkonzentrationen. Gleichzeitig vermittelt Mathematik jedoch eine Denkweise, die in anderen Fächern unseres Bildungssystems nicht vorkommt und somit insbesondere in der Oberstufe eine wichtige Rolle für „eine vertiefte Allgemeinbildung, allgemeine Studierfähigkeit sowie wissenschaftspropädeutische Bildung“ (KMK 1972, S. 5), einnimmt.